Pensum MED in der Zeitung!
Am 23. November 2023 durften wir uns selbst in der Zeitung entdecken.
Es ergab sich die Chance ein neues Projekt zu starten und da alles unter Dach und Fach ist möchten wir es gern mit euch teilen. Das Haus der Begegnung in Herrenberg wird nicht wie ursprünglich geplant von der Diakonie geführt, stattdessen dürfen wir übernehmen.
Das dort geplante betreute Wohnen, wird künftig von der Pensum MED übernommen und geführt.
Herr Mensch konnte sich mit dem Dekan Eberhard Feucht der Diakonie auf eine gute Weise einigen, sodass alle zufrieden sind.
Wir freuen uns auf eine gemeinschaftliche Zukunft im Haus der Begegnungen.
„Es war nie die Rede von Sozialwohnungen“
VON KARLHEINZ REICHERT
Das Herrenberger Haus der Begegnung ist endgültig Geschichte, und aus dem geplanten Einstieg der Diakoniestation in das betreute Wohnen wird zumindest vorläufig nichts. Das ursprüngliche Haus der Begegnung der evangelischen Kirchengemeinde Herrenberg an der Schliffkopfstraße ist ohnehin bereits abgerissen, der Name sollte aber in einem Neubau weiterleben mit 22 Wohnungen und einem – einschließlich Küche – knapp 120 Quadratmeter großen Versammlungsraum. Für das dort vorgesehene betreute Wohnen gab es nun aber einen Betreiberwechsel. Anstelle der Diakoniestation übernimmt das privatwirtschaftliche, bundesweit agierende Unternehmen Pensum MED.
Weg für einen Konkurrenten freigemacht?
Herrenbergs Dekan Eberhard Feucht gab den Rückzug der Diakoniestation in der Herbstsynode des Kirchenbezirks Herrenberg bekannt (der „Gäubote“ berichtete). Prompt kam dort die Frage eines Synodalen: „Hat die Diakonie den Weg für einen Konkurrenten freigemacht?“
Ganz so war es nicht, wie Feucht, Dirk Graf, Inhaber des gleichnamigen Kuppinger Wohnbauunternehmens, und Michael Mensch, Geschäftsführer der bereits in Gültstein und Ammer-buch vertretenen Tochtergesellschaft Pensum MED mobil GmbH, getrennt voneinander, aber dennoch übereinstimmend gegenüber dem „Gäubote“ erklärten.
„In einer guten wirtschaftlichen Partnerschaft – und die hatten wir bisher mit der Graf Wohnbau GmbH immer – muss man auch einmal zurückstecken„, sagte der Dekan auf Nachfrage. Zum Hintergrund:
Die Diakoniestation hatte im Neubau den Gemeinschaftsraum erworben, der als Flachbau die beiden Wohngebäude mit zusammen 22 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen verbindet. Außerdem sollte die Diakoniestation die Betreuung der Bewohner übernehmen. Der Gemeinschaftsraum sollte nicht nur zum Treffpunkt für die Hausbewohner werden, sondern war zugleich als Veranstaltungsraum gedacht, schließlich hatte die evangelische Kirche mit dem Haus der Begegnung an der Stelle so etwas wie ein zweites Gemeindehaus.
Die 55 bis 82 Quadratmeter großen Wohnungen, die für 425 000 bis 638 000 Euro angeboten wurden und teilweise auch noch werden, verkauften sich jedoch weit schlechter als von Dirk Graf erwartet. Auf die Preise angesprochen, sagte Dekan Feucht: „Es war nie die Rede davon, dass dort Sozialwohnungen gebaut werden sollen. Dafür war schon das Grundstück zu teuer.“ Die Vorgabe der evangelischen Kirchengemeinde sei vielmehr gewesen, dass etwas mit einem sozialen Hintergrund oder Aspekt geschaffen werden solle. „Und das“, sagt Eberhard Feucht, ,wird mit dem betreuten Wohnen und dem Gemeinschaftsraum erfüllt.“
Das soll auch so bleiben, ist man sich bei Wohnbau Graf und bei Pensum MED einig.
Dirk Graf und Michael Mensch kennen sich durch ein gemeinsames Projekt in Gärtningen. „Wir haben dort gute Erfahrungen miteinander gemacht“ so Graf. Auf dem Linden-Areal baut er dort für eine Wohngruppe mit acht Plätzen und acht Wohnungen für betreutes Wohnen. Sechs der Wohnungen hat Pensum MED übernommen. So kam man auch für Herrenberg ins Gespräch. Pensum MED bot sich als Investor an – unter der Maßgabe, dass die Firma die Betreuungsleistungen des ganzen Hauses übernehmen kann. Deshalb bat Dirk Graf die Diakoniestation um die Rückabwicklung des Kaufvertrags für den Gemeinschaftsraum und der Betreuungsvereinbarung. „Es bestand doch die Gefahr, dass das ganze Projekt ins Stocken gerät. Damit wäre niemandem geholfen gewesen. Deshalb haben wir uns entschieden, auf die Betreuung zu verzichten und uns zurückzuziehen„, erläuterte Eberhard Feucht. Da der Diakoniestation dadurch keine finanzieller Schaden entstanden sei, sehe er da auch kein Problem, zumal der Bedarf an Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen hoch sei und voraussichtlich weiter steigen werde.
Lediglich den Namen „Haus der Begegnung“ wolle man nicht abgeben. Das sei für ihn kein Problem, so Michael Mensch. Inzwischen hat Pensum MED den Gemeinschaftsraum und vier der 22 Wohnungen gekauft, um sie zu vermieten. Vier bis sechs weitere Wohnungen wolle man in dem Objekt noch hinzukaufen, sagte Michael Mensch. Darüber werde derzeit verhandelt. Weitere Wohnungen bietet Dirk Graf auf dem freien Markt an. Er sei überzeugt davon, dass er bis zur Fertigstellung Ende nächsten Jahres alle Wohnungen verkaufen werde, betonte er im Gespräch. Wenn nicht, nehme er sie in den Bestand und vermiete sie.
Michael Mensch geht davon aus, dass sowohl das Herrenberger als auch das Gärtringer Projekt im ersten Quartal 2025 bezogen werden können. Er hofft, dass die Pensum MED mobil GmbH bis dahin zur jetzigen Tagespflege auch eine temporäre Nachtpflege anbieten kann, etwa für Patienten, die nach einer Operation aus dem Krankenhaus entlassen wurden, aber noch zwei oder drei Wochen benötigen, bis sie sich wieder rund um die Uhr selbst versorgen können. Darüber führe man derzeit Gespräche mit den Krankenkassen.
Das dafür nötige Personal auch kurzfristig parat zu haben, sei kein Problem.
Da Pensum MED gleichzeitig auch als Personaldienstleister im Gesundheitsbereich agiert, verfüge das Unternehmen über einen großen Mitarbeiterpool.